
Gemeinsam für eine diskriminierungskritische Praxis
Am 30. September 2025 nutze das Kollegium unserer Fachakademie den jährlichen Pädagogischen Studientag, um sich intensiv mit Fragen von Diskriminierung, Macht und Vielfalt auseinanderzusetzen. Unter der Leitung von Priscilla Hirschhausen – Erzieherin, Sozialpädagogin, systemische Beraterin und Social Entrepreneurin – erlebten die Dozent:innen einen Tag voller fachlicher Impulse, persönlicher Einblicke und praxisnaher Übungen.
Im Mittelpunkt stand der Anti-Bias-Ansatz, der danach fragt, wie Vorurteile, Privilegien und Machtstrukturen unser Denken und Handeln prägen und wie es gelingen kann, diesen Mustern bewusst entgegenzuwirken. Hirschhausen machte dabei deutlich, dass insbesondere weiße Privilegien und die Ideologie weißer Überlegenheit nicht nur historische, sondern auch aktuelle Bedeutung besitzen.
Für angehende Erzieher:innen sind diese Inhalte von zentraler Relevanz: Pädagogisches Handeln bedeutet stets auch, Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt wahrzunehmen, zu schützen und in ihrer Entwicklung zu stärken. Wer sich der eigenen Stereotype und Machtpositionen bewusst ist, kann in Bildungs- und Betreuungssituationen sensibel, diskriminierungskritisch und empowernd handeln.
Auch für Dozent:innen einer Fachakademie sind diese Themen unverzichtbar. Sie tragen Verantwortung, die künftigen Fachkräfte nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Haltung auszubilden. Eine diskriminierungskritische Perspektive in Lehre und Didaktik bedeutet, Studierende zur Reflexion einzuladen, Strukturen kritisch zu hinterfragen und alternative Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Damit wird Bildung zu einem Ort, an dem Diversität nicht nur anerkannt, sondern aktiv gefördert wird.
Der Studientag bot hierzu vielfältige Zugänge: Fachliche Inputs wechselten sich mit Gesprächsrunden, Quiz-Formaten, Bewegungs- und Reflexionselementen ab. Besonders eindrücklich waren die authentischen biografischen Erfahrungen, mit denen Priscilla Hirschhausen ihre Botschaften unterstrich.
Am Ende stand die Erkenntnis: Diskriminierungskritik ist kein Zusatz, sondern ein Kernbestandteil professioneller pädagogischer Arbeit. Der Tag ermutigte dazu, mit offenem Blick weiterzulernen, die eigene Praxis zu reflektieren und den Auftrag der Fachakademie sichtbar zu machen: eine Ausbildung, die Vielfalt stärkt und Rassismus aktiv entgegentritt.