Musik- und Bewegungspädagogik II
Bewegungserziehung – wichtiger denn je!
Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und veränderte Rahmenbedingungen, wie eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten in der Stadt und erhöhter Medienkonsum beeinflussen unsere Kinder und Jugendliche und letztendlich auch uns selbst. Zu wenig Bewegung führt zu motorischen Defiziten, gesundheitlichen Problemen, erhöhter Unfallgefahr und wirkt sich negativ auf die Persönlichkeitsentwicklung aus.
„Wir entziehen den Kindern den Bewegungsvirus“, beklagte Professor Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung an der Deutschen Sporthochschule Köln. „Vokabel-Lernen mit körperlicher Aktivität ist deutlich effizienter als ohne (…). Der Bewegungsmangel führe mit dazu, dass Kinder heute unter gesundheitlichen Problemen litten, die früher in diesem Alter unbekannt waren. Dazu gehörten Arteriosklerose, Bluthochdruck oder Schlaganfall, berichtete Froböse. „Motorische Reize, die in den ersten zwölf Jahren nicht gesetzt werden, wird man nicht wieder aufholen können.“
Insbesondere Erzieherinnen und Erzieher können diesem Trend aktiv entgegenwirken. Im Fach Sportunterricht und Bewegungserziehung werden sie als Multiplikatoren ausgebildet und können so Bewegungsfreude und Bewegungslernen an ihren Einrichtungen weitergeben. Die Lust an der Bewegung als intrinsische Motivation gilt es neu zu entdecken, wiederzuerwecken oder zu fördern. Wer selbst Spaß an der Bewegung hat, wird dies auch überzeugend weitervermitteln. So gestaltet sich der Sportunterricht sehr vielfältig.
Im Sozialpädagogischen Seminar geht es v. a. um kleine Spiele, die gerne auch umgewandelt eingesetzt werden können. Fantasie zur Motivation sind bei diesen Spielen ebenso gefragt, wie beim Einsatz unterschiedlicher Materialen bzw. Geräte für Kindergarten- und Grundschulkinder. Im Unterkurs liegt der Schwerpunkt auf Freizeitsportarten für ältere Jugendliche. Auch hier ist die Vielfalt über das Schuljahr hinweg gefragt. Favoriten sind dabei z. B. Baseball-Brennball, Akrobatik, Frisbee, Schlittschuh laufen, Kampfspiele (ringen, rangeln, raufen), Walking und Geländespiele.
Darüber hinaus gestalten die Studierenden eigenständig Bewegungseinheiten, die sie als Unterrichtseinheit durchführen. Hier finden sich auch Trends wie Tai-Bo, Zumba oder Hip-Hop. Im Vordergrund steht jedoch nicht die Leistungsfähigkeit der Studierenden, sondern Spaß an der Bewegung, Freude am Sport in der Gruppe und das Erleben neuer Bewegungsformen. – Was bleibt zu sagen? Sport macht Spaß – auf geht’s!