Theologie/Religionspädagogik
Allem religionspädagogischen Handeln muss zunächst die Klärung des eigenen Standpunktes vorausgehen. Hier setzt der Unterricht in Theologie/Religionspädagogik an: diskursiv wird die eigene Position in Hinblick auf das theologische Thema erschlossen. Dabei variieren die Standpunkte der Studierenden erheblich, entsprechend ihrer religiösen Sozialisation; für die einen ist Religionspädagogik durch entsprechende Vorerfahrung in Kinder- und Jugendgruppen leicht zu erschließen, für andere dagegen liegt die „Schwelle“, sich mit religiösen Themen auseinander zu setzen, vor allem aber diese zu vermitteln, deutlich höher. So ist es in einem zweiten Schritt wichtig, die Studierenden in ihrer theologischen Sprachfähigkeit zu schulen und sie zur Auseinandersetzung mit existentiellen Themen zu ermutigen, um als Erzieherin/als Erzieher den Fragen der Kinder authentisch zu begegnen. In diesem Sinne ist der Unterricht in Theologie/ Religionspädagogik kein „Religionsunterricht“; er zielt vielmehr darauf, sich intensiv mit religiösen Themen in der je eigenen Art und Weise auseinander zu setzen und sich selbst kritisch zu hinterfragen. Zugleich will der Unterricht natürlich auch theologisch fundiertes Wissen vermitteln, didaktische und methodische Möglichkeiten zeigen und die religionspädagogischen Kompetenzen insgesamt fördern. Gerade in einem Fach wie Religionspädagogik darf und muss es auch Raum geben, um aktuelle ethische und religiöse Fragen zu diskutieren. So gewinnt das Thema „Interreligiöse Erziehung“ mehr und mehr an Bedeutung, da die Studierenden durch die religiöse Vielfalt in der Praxis herausgefordert sind. Religionspsychologie, kirchliche Feste und christliches Brauchtum, Heilige wie Martin, Nikolaus oder auch Elisabeth als Vorbilder für den eigenen Glauben, Werte und Normen, Symbol und Ritual, Gebet und Meditation, Theologie der Schöpfung und Wissenschaft, die Bibel und das freie Erzählen biblischer Geschichten und schließlich Tod und Abschiednehmen sind die grundlegenden Themen, mit denen sich Studierende auseinandersetzen.
An unserer evangelischen Fachakademie besitzt das Fach Religionspädagogik einen besonderen Stellenwert: Im Umgang miteinander, in gegenseitiger Wertschätzung, im gemeinsamen Lernen und Feiern und nicht zuletzt in den Gottesdiensten der Fachakademie soll der Zuspruch und Anspruch, der in unserem Glauben liegt, deutlich werden.